Herbst! Der Herbst ist bei den meisten von uns mit dem Bild von buntem Laub verbunden, vielleicht auch mit der Ernte von Äpfeln und Birnen oder mit langen Spaziergängen durch Wälder mit raschelndem Herbstlaub.
In diesem Jahr beginnt der kalendarische oder astronomische Herbst am 23. September und endet am 22. Dezember, in Abhängigkeit von der Umlaufbahn der Erde um die Sonne. Gefühlt beginnt der Herbst bei uns aber mit dem ersten Kälteeinbruch nach den warmen Augusttagen (meteorologischer Herbstbeginn ist der 01.09.) oder vom Erleben in der Natur her mit der Apfelernte oder dem Beginn der Verfärbung der Blätter (phänologischer Herbstbeginn).


Für die Verfärbung der Blätter ist der langsame Abbau des Blattgrüns, des Chlorophylls, verantwortlich. Es bleiben andere Farbstoffe übrig, die für die bunte Herbstfärbung sorgen. Sind alle lebenswichtigen Stoffe abgebaut und an anderer Stelle im Stamm oder in den Wurzeln gespeichert, setzt der herbstliche Laubfall ein. Die Bäume und Sträucher sind nun in der Lage, die Fröste des Winters zu überdauern und im Frühjahr mit Hilfe der gespeicherten Stoffe erneut auszutreiben.
Wenn wir allerdings dieses Jahr auf unsere Wälder sehen, fallen uns sofort braune Flecken im grünen Grundmuster auf: abgestorbene oder absterbende Fichten! Der Sommer 2018 war heiß und sehr trocken. Es sanken nicht nur die Pegel unserer Flüsse, auch die Böden trockneten aus. In diesem Jahr regnete es nicht genug, um das Defizit auszugleichen, die Trockenheit setzte den Bäumen weiter zu. In der Folge hatten Schädlinge wie die Borkenkäfer leichtes Spiel mit den Bäumen. Insbesondere in Fichtenkulturen konnten sie sich massenhaft vermehren und weitere Bäume befallen. Die Käfer und deren Larven zerstören die Leitungsbahnen unter der Rinde und verursachen so das Absterben der Bäume. Der Käferbefall führt zu einer enormen Menge an Schadholz, was wiederum negative Auswirkungen auf den Holzpreis hat und für viele Waldbesitzer wirtschaftliche Nöte mit sich bringt.
Dass in unserer Region vermehrt Fichten befallen sind, ist kein Zufall. Die großflächigen, reinen Fichtenkulturen sind wesentlich anfälliger als naturnahe Laubmischwälder, sowohl für Käferbefall als auch für Windbruch (Kyrill). Was ist zu tun? In der Forstwirtschaft kann es nur mittel- bzw. langfristige Lösungen geben. Dem Aufbau naturnaher Waldstrukturen mit staatlicher Hilfe ist jedenfalls der Vorzug vor schnell wachsenden Nadelbäumen zu geben. Also weg von den Fichtenmonokulturen! Diese Erkenntnis ist fast hundert Jahre alt. 1921 ließ sie das Forstamt Breitenthal in Schwaben nach einem verheerenden Sturm in Stein meißeln:
„In Sturmes Nacht sank des Waldes Pracht.
Willst Du den Wald bestimmt vernichten,
so pflanze nichts als reine Fichten.“
Die geschädigten Fichten wurden geschlagen und warten auf den Abtransport ins Sägewerk
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Einen sonnigen Herbst mit buntem Laub, einer guten Ernte und schönen Spaziergängen, das wünscht Ihnen der Vorstand der Senioren Union im Kreis Olpe.
Übersicht der bisherigen Veranstaltungen in 2019
www.senioren-union-kreis-olpe.de/image/inhalte/file/Veranstaltungen%20SEN%2010_2017-09_2019.pdf